Egal, ob man lieber mit den Händen werkelt
oder eher ein kontemplativer Typ ist – es
ist wichtig, sich regelmäßig Freiraum
zu verschaffen, um Gedanken und Gefühlen
freien Lauf zu lassen und seine Wahrnehmung neu
auszurichten. Denn Kreativität hat viel damit
zu tun, die Umwelt immer wieder neu wahrzunehmen,
gewohnte Denkmuster zu verlassen und neue Zusammenhänge
herzustellen. Auch und besonders in der Freizeit
kann man einen anderen Umgang mit den Ereignissen
des täglichen Lebens finden – das muss
sich nicht gleich materiell in „künstlerischer“
Arbeit äußern, sondern wirkt sich zuerst
aufs Gefühlsleben aus: Wir werden spontaner,
ausgeglichener und fühlen uns lebendig.
Ideen entwickeln
Eine der ersten Anlaufstellen für eine kreative
Freizeitgestaltung ist sicher die Münchner
Volkshochschule.
Von Literatur und Theater über Tanz und Musik
bis zu Zeichnen, Malen, Fotografie und Film etc.
reicht das Spektrum an Kursen, Seminaren und Workshops.
Dabei hat sich die MVHS das „lebensbegleitende
Lernen“ nicht nur in Bezug auf Kreativität
und Kultur auf die Fahnen geschrieben –
sie bietet ganz allgemein ein breit gefächertes
Bildungsangebot für alle Bevölkerungsgruppen
und Altersstufen.
Das Herbstprogramm 2004/2005 erscheint Ende August.
Die Anmeldung beginnt am 11. September und wird
bis zum Ende des Semesters fortgesetzt.
Dinge anders angehen
Kreativität kann man jedoch auch täglich
in wiederkehrenden – und manchmal belastenden
– Alltagssituationen beweisen. Wer beispielsweise
spontaner reagieren, neue Verhaltens- und Sichtweisen
trainieren oder Konflikte mit Humor bewältigen
möchte, kann durch das Erlernen von Improvisationstechniken
verschüttete Potentiale freilegen.
Die Improschule des Münchner fastfood theaters
vermittelt in einem dreistufigen Kurssystem die
Kunst der Improvisation. Die Schauspieler, die
viel Wert auf Spaß und den kreativen Prozess
legen, trainieren mit den Teilnehmern vor allem
Wahrnehmung, Offenheit, Kommunikations- und Teamfähigkeit
wie auch die Lust am Risiko – beste Voraussetzungen,
um sich etwas freier im Rahmen der gesellschaftlichen
Konventionen zu bewegen.
Die Perspektive wechseln
Einen Perspektivwechsel verspricht auch ein unkonventioneller
Urlaub. Der Aufenthalt in einem Workcamp eröffnet
jungen und jung gebliebenen Menschen vollkommen
neue Einblicke in andere Kulturen und Lebensstile,
noch dazu arbeitet man an gemeinnützigen
Projekten, die einen sinnvollen Beitrag zu einer
besseren Umwelt leisten.
Diejenigen, die sich der eher jugendlichen Zielgruppe
entwachsen fühlen, müssen dennoch nicht
tatenlos am Strand liegen. Viele Reiseanbieter
haben inzwischen Reiseideen und –konzepte
entwickelt, die auch soziale und ökologische
Belange im Auge behalten.
Zum Beispiel das forumandersreisen e.V.: Der Verband
kleiner und mittelständischer Reiseveranstalter,
die einen sanften und nachhaltigen Tourismus als
gemeinsames Ziel formuliert haben, offeriert eine
fantasievolle Auswahl, darunter ganzheitliche
Ferienkurse mit Meditation und Vollwertkost oder
günstige Reisen mit landestypischer Verpflegung
und kleinen, naturnahen Unterkünften.
Neugier bewahren
Wer in München bleibt, kann einen freien
Tag dazu nutzen, einen neuen Blick auf die
Stadt zu werfen. Indem man mit Bus, Tram oder
U-Bahn in einen Stadtteil fährt, in welchem
man sich sonst nicht aufhält, und dort mit
offenen Augen durch die Straßen streift.
Oder indem man eine Stadtführung mitmacht,
die wohlbekannte Wege unter einem ganz speziellen
Aspekt beleuchtet. Zu Fuß oder mit dem Rad,
von Hexenverfolgung über Feng Shui bis zur
Schwabinger Bohème – manche Anbieter
haben auch Spaziergänge zum Thema „München
in den 20ern und im Dritten Reich“ und Führungen
im KZ Dachau im Programm.
Aktuelle Münchner Bauvorhaben und Projekte
thematisiert die Informationsstelle zur Stadtentwicklung
„PlanTreff“ in Führungen und
Veranstaltungen; im Rahmen der Zweiten Architekturwoche
fand beispielsweise eine Radtour
mit der Stadtbaurätin Frau Prof. Thalgott
statt.
Wiesnfans sei ein Spaziergang über die Theresienwiese
während der Aufbauphase empfohlen. Schon
seit Mitte Juli wird dort an den Fundamenten und
Holzgerüsten gearbeitet – die Gerippe
der riesigen Zelte auf dem leeren Gelände
bilden einen interessanten Kontrast zu dem Gewimmel,
das ab dem 18. September stattfinden wird.
Alltag verwandeln
Jeder Mensch muss sich der täglichen Nahrungsaufnahme
stellen, sei es mit Käsebrot, Tiefkühlpizza
oder frisch zubereiteter Vollwertkost. Auch wenn
es oft schnell gehen muss und/oder frau nach einem
anstrengenden Arbeitstag keine Lust auf aufwändige
Aktionen hat – ein Blick über den Tellerrand
beschert ungewohnte Genüsse und regt vielleicht
dazu an, öfter mal etwas Neues in den Einkaufswagen
zu legen oder ein seltenes Gericht auszuprobieren.
Als Inspiration kann eine der populären
Kochsendungen oder eines der vielen Kochbücher
von Alfred Biolek bis Jamie Oliver dienen.
Wem das zu theoretisch ist, der absolviert einen
Kochkurs. In München kann man das
ganz exklusiv bei Herrn Schuhbeck oder dem Tantris-Koch
Hans Haas tun – wer es solider (und günstiger)
mag, schaut sich das Angebot der Volkshochschule
an oder geht zur „Kochschule Wirtschaftswunder“
im Café Kubitscheck.
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