Raus aus der Stadt und rein in die Berge?
Kein Problem: In knapp drei Stunden gelangt man
mit dem Auto von der so genannten „nördlichsten
Stadt Italiens“ in den geografischen italienischen
Norden, genauer gesagt nach Südtirol.
Zwischen Brixen und Meran liegt hier das Sarntal,
das zwar touristisch erschlossen, aber glücklicherweise
bei weitem nicht so überlaufen ist wie manche
Dolomitendörfer oder die Gegend um Meran.
Mein Lieblingshotel liegt etwas abseits des Hauptortes
Sarnthein (Sarentino), an den Berghang geschmiegt
und von hohen Kiefern umgeben, die man sich im
Wind wiegen sieht, wenn man nach einem Saunagang
auf einer der Relaxliegen ruht und aus dem Fenster
schaut.
Dieses Hotel vereint viele Eigenschaften, die
einen Aufenthalt rundum gelingen lassen: geschmackvoll
eingerichtete Zimmer, eine Lobby mit Lounge-Charakter,
in deren Ledersofas es sich entspannt schmökern
oder plaudern lässt (im Winter schafft das
offene Kaminfeuer zusätzliche Atmosphäre),
Bar und Bistro, die zu Aperitif und Digestif einladen,
ausgezeichnetes Essen aus einer prämierten
Küche, alpine Wellnessanwendungen wie Heu-
oder Latschenbäder mit Wasser aus der hauseigenen
Quelle und nicht zuletzt die überaus freundlichen
Gastgeber, die einem das Gefühl vermitteln,
dass sie nichts lieber tun, als einen zu verwöhnen.
Mein Lieblingshotel, nun muss ich es langsam
verraten, ist das Hotel Bad Schörgau.
Bei schönem Wetter frühstücken
wir draußen auf der Terrasse mit Blick auf
den „Hausberg“, die Sarner Scharte,
bevor wir zu einer unserer Wanderungen aufbrechen.
Im Sarntal kann man viele Touren unternehmen,
aber auch die umliegenden Täler sind mit
dem Auto gut zu erreichen.
Wer zum ersten Mal hier ist, sollte den Fehler
vermeiden, den nahe liegenden Weg gleich hinter
dem Haus einzuschlagen – es sei denn, er
oder sie ist gut im Training, denn der Weg führt
lange steil bergauf, bevor es etwas gemächlicher
bis ganz nach oben auf die „Mandlen“
geht.
Gregor, der Sohn des Hauses, bietet regelmäßig
geführte Wanderungen an, bei denen er witzige
Anekdoten aus der Gegend erzählt und die
Gruppe zu einer unvergesslichen Einkehr führt.
An einem wanderfreien Tag empfiehlt sich ein
Ausflug nach Bozen, das ungefähr eine halbstündige
Autofahrt entfernt liegt. Ein Bummel unter den
Lauben und der Besuch des Obstmarktes gehören
einfach dazu, und wenn man sich in der kleinen
Bäckerei in der Bindergasse mit genügend
Schüttelbrot eingedeckt hat und in einem
der Straßencafés sitzt, spürt
man, dass man in Italien angekommen ist.
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